Aus dem Bilderrezept-Buch № 1
Auf Buttercremetorte konnte sich - anders als bei zB Bienenstich - die ganze Familie verständigen, deshalb war sie häufig am sonntäglichen Kaffeetisch zu finden. Allerdings mit einer sparsamen Creme auf Puddingbasis. Daran erinnere ich mich gut, denn ich wünschte mir immer Schokoladenpuddingcreme - fand aber als Kleinste nur hin und wieder Gehör. :-) Eine üppige Version wie diese Orangentorte, noch dazu mit doppelter Menge Creme, dürfte besonderen Gelegenheiten mit anspruchsvollen Gästen vorbehalten gewesen sein.
Zu einem winterlichen Sonntagsessen hab ich das Rezept nachgebacken, als kleinen dessertbegleitenden Kuchen. Das einsame Eidotter wurde durch Seidentofu ersetzt, als Flüssigkeit ausschließlich Orangensaft genommen - ca 70 Gramm, es hätte aber etwas mehr sein dürfen -, und auch die Orangenschale verwendet. Die halbe Teigmenge hat nur knapp für die 18er-Springform gereicht, der Kuchen war ein bisschen flach, zwar flaumig, aber einen Tick zu trocken. (Butter-)Creme würde das kaschiert haben, hier hat feiner Sud von Bratäpfeln das erledigt. :-)
Update: Es hat mir keine Ruhe gelassen, also hab ich den Kuchen nochmal gemacht. Wieder halbe Rezeptmenge, wieder plant-based: Statt Eidotter 40 g Seidentofu, als Flüssigkeit 90 g Orangensaft (der wird natürlich erst abwechselnd mit dem Mehl zugegeben, nicht mit Butter & Co verrührt), und die fein geriebene Orangenschale kam auch wieder dazu. In der 18er-Springform im auf 180 Grad vorgeheizten Rohr bei 170 Grad ca 35 Minuten gebacken. Das Ergebnis war erfreulich: flaumig und nicht zu trocken. Wurde zwar mit dem restlichen einreduzierten Orangensaft und einem Löffel Skyr serviert, aber gebraucht hätte es das nicht.